Tool-Tip Nr. 7: Sich einen wirklich guten Überblick über die Quellen für Leadsheats und Transkriptionen verschaffen

Sich Songs selbst herauszuhören ist in jedem Fall eine wichtige Fähigkeit eines Musikers. Sie sollte unbedingt erlernt und auch regelmäßig hin und wieder geübt werden, und Up2You bietet dazu genau den Anlass, ohne den man sich dieser Aufgabe oftmals nicht hinreichend widmen würde.

Gleichwohl hat man logischerweise auch nicht immer die Zeit, um sich für alle möglichen Songs selbst eine Transkription zu erstellen. Nun gibt es aber glücklicherweise zahlreiche Quellen im Internet, über die man Transkriptionen oder zumindest Leadsheets beziehen kann, die entweder schon direkt für das eigene Instrument erstellt sind oder aber zumindest schon eine gute Ausgangsbasis für eine selbst zu erstellende Transkription darstellen.

Das Problem ist aber: Viele Musiker haben nur einen stark begrenzten Überblick über diese Quellen. Im Extremfall läuft es wie folgt: Eine kurze Suche bei Youtube nach einem Tutorial, und wenn es das nicht gibt, wird das Noten-Thema schon als aussichtslos abgehakt.

Ein Gitarrist findet eine top Gitarren-Transkription nicht auf Ultimate Guitar, nur weil es sich um ein Guitar Pro File handelt ... ein Bassist kennt nicht die Website von Tom Bornemann ... ein Clapton-Fan weiß nicht, dass es bei MySongBook zur Zeit bereits 16 Full Score Clapton-Transkriptionen gibt ... ein Musiker kennt iReal Pro nicht ... ein Pianist kommt nicht auf die Idee, bei Nichtverfügbarkeit von Piano-Noten doch zumindest mal nach einer Gitarren- oder Bass-Transkription zu suchen, die ja vielleicht auch Akkorde enthalten könnte ... undsoweiterundsofort ... Riffstation ... Flowkey ... undundund ... manchmal ist es schon irgendwie verwunderlich, wie eingeschränkt der Fokus des einen oder anderen ansonsten durchaus erfahrenen Musikers ist.

Davon abgesehen könnte man sich natürlich auch noch zu kaufbarem Notenmaterial auf den Websites von Print-Verlagen oder - z.B. für selbst ausdruckbare Noten oder für Midi-Files - bei Online-Verkausplattformen (beispielsweise sheetmusicdirect.com) einen genaueren Überblick verschaffen.

Und nicht zuletzt wäre es u.U. auch eine Option, auf bestimmten Plattformen spezifische Requests zu stellen (Hinweis: Man sollte dann aber in jedem Fall ein möglichst genaues Briefing dazu geben, welche Version man gerne hätte, und ggf. auch dazu, in welcher Art und Weise die Notation dargestellt werden soll). Requests sind nicht zwangsläufig teuer. Bei Ultimate Guitar kann man sie zum Beispiel vollkommen kostenfrei einstellen - und sogar für Drum-Tabs oder für Piano-Transkriptionen enthaltende Guitar Pro Files findet sich dort mitunter jemand, der gerne eine entsprechende Notation anfertigt.
Überdies macht es auch Sinn, bestehende Requests anderer durch Upvotes o.ä. zu supporten. Manche Plattformen mit Request-Option bieten hierzu die Möglichkeit, und je mehr User sich eine entsprechende Notation wünschen, desto größer ist dann natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass in absehbarer Zeit auch tatsächlich die angefragten Noten verfügbar werden.
Und selbst wenn es sehr lange dauern kann, bis bestimmte Requests erfüllt werden, dann mag dies zwar für Euren eigenen konkreten Anlass ggf. zu spät sein, aber ihr habt dann doch zumindest auch etwas zur Verbesserung der allgemeinen Notenlandschaft beigetragen.

Im einzelnen sind die Quellen für Transkriptionen und Leadsheets so vielfältig, dass sie in diesem Posting nicht einmal ausschnittsweise adäquat angeführt werden könnten. - Es ist aber zumindest denbkar, dass Euch dieses Posting dazu motiviert, sich mit dem Thema einmal systematisch auseinanderzusetzen. Sicherlich ist dabei womöglich einige Kreativität hinsichtlich der Suchbegriffe für die Internet-Recherche ("Drum Transcriptons", "Gitarre Transkription", "Keyboard Noten", "Elvis Leadsheet", "Ipanema Sheet", "Sharon Jones Tutorial" usw. - häufig auch durchaus noch spezifischer sinnvoll) gefragt - und womöglich liegt genau in dieser Kreativität ja der zenrale Grund dafür, dass manche Musiker viel zu schnell aufgeben?

Irgendwann hat man dann jedenfalls einen wesentlich besseren Überblick, der es einem ermöglicht, deutlich mehr Songs als momentan erwartet um einiges schneller zu erlernen als bisher ;-) Und bedenkt bitte auch: Das Netz ist sehr dynamisch ... so gab es beispielsweise für Bassisten noch vor drei Jahren so gut wie nix an Noten im Netz, und heute ist für die Tieftöner bereits superviel Notenmatieral verfügbar. Analoges gilt auch für viele andere Instrumente oder ist auch für viele andere Instrumente zumindest künftig zu erwarten - also durchaus auch immer wieder mal neu recherchieren!